Wohnungsbau der Ampel – wir ziehen Bilanz
Im Koalitionsvertrag hieß es noch, dass die Ampelkoalition mehr Menschen in Deutschland ermöglichen will, im selbstgenutzten Eigentum zu wohnen, indem sie die Hürden für den Eigentumserwerb durch eigenkapitalersetzende Darlehen, Tilgungszuschüsse und Zinsverbilligungen senkt.
Gerade der Ein- und Zweifamilienhausbau und damit das klassische selbstgenutzte Wohneigentum hat in den letzten drei Jahren einen historischen Einbruch erlebt. Nachdem im Jahr 2021 noch der Bau von 93.895 Einfamilienhäusern genehmigt worden war, sank diese Zahl schon 2022 auf 78.100 und stürzte 2023 geradezu ab auf 47.600.
Sollte sich der bis September 2024 abzeichnende Trend (-25 Prozent zum Vorjahr) fortsetzen, ist mit allenfalls 35.700 Genehmigungen für den Bau von Einfamilienhäusern zu rechnen. Dieser Wert liegt mehr als 50 Prozent unter dem schlechtesten Wert seit der Wiedervereinigung (2008 mit 73.270 Baugenehmigungen)!
Dennoch war eine ernsthafte Beschäftigung der Bauministerin und der Bundesregierung mit dieser Krise des Wohnungsbausegmentes und ihren Auswirkungen auf Umzugsketten oder die Wohneigentums- und Vermögensbildung junger Familien nicht ersichtlich. Fehlanzeige auch bei den angekündigten eigenkapitalersetzenden Darlehen und Tilgungszuschüssen. Zinsförderung gab es nur, wenn auch höhere Anforderungen und damit höhere Kosten getragen wurden.
Im Ergebnis sind die Hürden für das Wohnen im selbstgenutzten Eigentum für noch weniger Menschen überwindbar.
Dabei zeigt die Wohntraumstudie 2024 von Interhyp eindeutig: Nur 18 Prozent der Millennials (25-39) wollen kein Wohneigentum erwerben. Für 61 Prozent ist das freistehende Einfamilienhaus dabei die beliebteste Hausform.