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Studien

Mauerwerksbau

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss auch der Gebäude- energieverbrauch gesenkt werden. Ökologische Maßeinheit ist die sog. Graue Energie – der Energiebedarf während des gesamten Lebenszyklus. Die Studie des FIW kommt zu dem Schluss, dass es besonders in der langfristigen Betrachtung keine ökobilanziellen Unterschiede zwischen Holz- und Mauerwerkskonstruktionen gibt.

Aufgrund ihrer längeren Lebensdauer von 80 Jahren weisen Mehrfamilienhäuser aus Mauerwerk eine ähnlich gute Ökobilanz wie Wohngebäude aus Holz auf. Da die die Nutzungsdauer von Konstruktionsbauteilen aus Holz kürzer ist, müssen sie im Verlauf dieser Zeit einmal ersetzt werden – mit entsprechenden Auswirkungen auf das ökobilanzielle Gesamtergebnis.

Die meisten Versicherungen stufen massiv gebaute Einfamilienhäuser deutlich niedriger ein als nicht massive Wohngebäude. Im Durchschnitt sind die Versicherungsprämien für Massivgebäude um 40 bis 50 % günstiger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kurzstudie des Pestel Instituts Hannover zum Thema Wohngebäudeversicherungen.

Seit Januar 2016 gelten für Neubauten 25 Prozent höhere energetische Anforderungen als bisher. Massives Mauerwerk erfüllt den Niedrigst-Energie-Standard auch ohne zusätzliche Wärmedämmung und sind damit für die energetische Zukunft bestens gerüstet.

Mineralische Baustoffe wie Kalksandstein, Leichtbeton, Porenbeton oder Ziegel stehen dem als besonders umweltschonend geltenden Rohstoff Holz in Sachen Nachhaltigkeit in nichts nach. Zudem kann Mauerwerk mit zusätzlichen Vorteilen, wie z.B. kürzeren Transportwegen punkten. Während Holz im Durchschnitt 175 km weit transportiert werden muss, sind es bei mineralischen Baustoffen lediglich 25 bis 50 km.

Im Vergleich des thermischen Raumklimas von Massiv- und Holzhäusern zeigen sich große Unterschiede. Aufgrund der thermischen Speichermasse ist die maximal erreichte Raumtemperatur in Häusern aus massivem Mauerwerk niedriger. Temperaturschwankungen und Überhitzungen treten deutlich geringer auf. Zudem ist der Heizenergiebedarf von Massivhäusern bis zu 10 Prozent geringer.

Aufgrund fehlender Grundstücke in den Großstädten müssen alle Potenziale der urbanen Verdichtung ausgeschöpft werden. Durch die Aufstockung von Mehrfamilienhäusern in Ballungsgebieten könnten mehr als 1 Mio. zusätzliche Wohnungen mit insgesamt 84,2 Mio. m2 Wohnfläche geschaffen werden.

Ein- und Zweifamilienhäuser aus Mauerwerk haben über einen Zeitraum von 50 Jahren eine ähnlich gute Ökobilanz wie Häuser aus Holz – und sind rund 4 Prozent kostengünstiger in der Errichtung. Zu diesem Ergebnis kommt eine lebenszyklusorientierte Analyse der TU Darmstadt.

Sollen die Klimaschutzziele im Gebäudebestand auf Basis der EnEV 2009 erreicht werden, muss es durch entsprechende Rahmenbedingungen und Förderanreize gelingen, die Sanierungsrate auf 2 Prozent pro Jahr und die Neubautätigkeit auf 250.000 Wohneinheiten pro Jahr zu erhöhen. Neben der Reduktion des Energieverbrauchs hätte die Novellierung der EnEV dann auch positive volkswirtschaftliche Effekte. So würde die Bruttowertschöpfung ein um 528 Mio. Euro steigen und die öffentliche Hand Mehreinnahmen…

Mauerwerksbau aus Kalksandstein, Leichtbeton, Porenbeton oder ist die wirtschaftlichste Konstruktionsart im mehrgeschossigen Wohnungsbau. So ergibt sich im Vergleich zu Stahlbeton eine rund elfprozentige Kostenersparnis. Gegenüber Holzkonstruktionen liegt der Kostenvorteil bei circa 15 Prozent.