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Positionspapiere

Wohnungsbau

Der Wohnungsbau verfehlt seit Jahren das Ziel von 60.000 neuen Wohnungen jährlich, während Genehmigungen und Fördermittel rückläufig sind, was besonders den sozialen Wohnungsbau stark belastet.

Richtige Anreize setzen – Wohnungsbaukrise bewältigen – soziale Schieflage vermeiden

Die „Top 30 des Wohnungsbaus“ richten 6-Punkte-Notplan an Bundes- und Landesregierungen, Parlamente und Parteispitzen

Trotz der hohen Verunsicherung durch die Coronakrise stiegen die Mieten und die Immobilienpreise weiter. Die positiven Erwartungen zur wirtschaftlichen Entwicklung wurden durch den Überfall Russlands auf die Ukraine gestoppt. Auch die wichtigen Hypothekenzinsen sind deutlich gestiegen. Können sich private Haushalte die angestrebte Immobilie noch leisten? Nehmen sie Abstriche bei Lage, Größe und Ausstattung in Kauf oder geben sie ihr Projekt Immobilienerwerb vorerst auf?

Trotz einer sehr guten Auftragslage zu Beginn des Jahres 2022 haben sich die Erwartungen bezüglich der zukünftigen Entwicklung von Wohnungsneubau und Gebäudesanierung infolge der Auswirkungen der Ukraine-Krise dramatisch eingetrübt. Momentan wird versucht, laufende Projekte trotz Material- und Fachkräftemangel sowie erheblich angestiegenen und nicht mehr kalkulierbaren Baustoffpreisen mit so wenig wie möglich Verzögerungen zu Ende zu bringen.

Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat einen Aufbruch in der Bau-, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik angekündigt: Der Wohnungsneubau soll – mit einem Schwerpunkt auf dem öffentlich geförderten Wohnungsbau – deutlich ausgeweitet werden. Geplant ist, die Investitionsbedingungen für das Bauen durch einen günstigeren Abschreibungssatz und veränderte Förderungen zu verbessern sowie den Bauprozess einfacher, digitaler und kostengünstiger zu gestalten.

Die neue DIN EN 1998-1/NA:2021-07 sieht vor, die bei der statischen Bemessung von Bauwerken anzusetzenden Einwirkungen gegenüber der Vorgängernorm DIN 4149 in vielen Gebieten Deutschlands zum Teil drastisch zu erhöhen, ohne dass wissenschaftliche Auswertungen dies notwendig erscheinen lassen. Vor einer bauaufsichtlichen Einführung ist deshalb eine umfassende Prüfung der damit verbundenen signifikanten Verteuerung des Bauens und der (finanziellen) Auswirkungen für Bestandsgebäude dringend…

In den nächsten Jahren werden durch die Politik entscheidende Weichen dafür gestellt, die soziale Frage Wohnen lösen und gleichzeitig die gesetzten Klimaschutzziele erreichen zu können. Daraus ergeben sich für das mineralische Bauen mit Mauerwerk neue Handlungsfelder, für die die Politik mit Technologieoffenheit und Planungssicherheit die wesentlichen Rahmenbedingungen setzen muss.

Seit Juli 2020 wird auf der Ebene von Bund und Ländern eine politische Diskussion über die Einführung von Holzbauquoten angeregt. Stahlbeton und Mauersteine sind die Massenbaustoffe für Deutschland. In Deutschland werden die Wohnungs- und Nichtwohnungsbauten in allen Bundesländern überwiegend aus Stahlbeton und Mauersteinen – also in Massivbau – errichtet. Damit leisten die Massivbauer mit ihrer täglichen Arbeit den entscheidenden Anteil zur Errichtung der gebauten Umwelt und somit auch zur…

Mit Stand vom August 2020 ist es nach wie vor schwer, die möglichen Auswirkungen der Corona-Krise auf alle Bereiche des Bauens und Wohnens einzuschätzen. Während die Baubranchenvertreter eher mit einer azyklischen Baukonjunkturentwicklung rechnen, trifft die Krise viele Privathaushalte bereits ganz direkt. Wie sich diese aktuelle Situation auswirkt, zeigt eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts (Hannover).

Bedingt durch die Corona-Krise wird für die deutsche Wirtschaft 2020 der größte Einbruch in der Nachkriegsgeschichte erwartet. Die Bau-, Immobilien- und Planungsbranche ist als überwiegend regional organisierte Wertschöpfungskette aktuell noch nicht in dem Umfang wie andere Branchen betroffen. Sie leistet damit in der einsetzenden Rezession einen stabilisierenden Beitrag. Allerdings wird die gesamtwirtschaftliche Situation auch zu deutlichen Nachfragerückgängen bei den Bauinvestitionen führen.

Um den wachsenden Bedarf an Wohnraum zu decken und gleichzeitig einen sparsamen Umgang mit der Ressource „Bauland“ sicherzustellen, ist eine behutsame Innenentwicklung und Nachverdichtung von Städten notwendig. Aufstockung und Umnutzung von Bestandsbauten sind flächenschonende Möglichkeiten in Ergänzung zum Bau neuer Wohngebäude. Dachaufstockungen stellen als Ergänzungsmaßnahme im Rahmen von Bestandsentwicklungen einen wichtigen Baustein zur Wohnungsangebotserweiterung dar.

Die Große Koalition hat sich mit der „Wohnraum-Offensive“ von 1,5 Millionen Neubauwohnungen bis 2021 ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Die Verbände und Organisationen der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ unterstützen diesen politischen Entschluss ausdrücklich. Darüber hinaus wird begrüßt, dass der Bau sowohl in der Regierung durch Berufung eines Bau-Staatssekretärs als auch im Parlament durch Einrichtung eines Bau-Ausschusses gestärkt wird.

Wenn die Wohnungsbau-Wende gelingen soll, muss die neue Bundesregierung folgende Maßnahmen berücksichtigen: Erhalt der Mitverantwortung des Bundes für den sozialen Wohnungsbau, Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus sowie eine Erhöhung der steuerlichen Normalabschreibung beim Mietwohnungsbau.

Um dem zunehmenden Nachfragedruck breiter Bevölkerungsschichten gerecht werden zu können, sind zusätzliche Anreize zum Neubau von mehr Wohnungen in allen Gebäudetypen und insbesondere von mehr bezahlbaren Mietwohnungen erforderlich. Damit die richtigen Weichen für eine bedarfsgerechte Wohnungspolitik gestellt werden können, fordern Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Deutsche Mieterbund die Aufnahme von 12 zentralen Maßnahmen in die Wahlprogramme.