Bedarfsgerechtes Bauen stärken – bezahlbares und soziales Wohnen ermöglichen
Die Lage im Wohnungsbau ist dramatisch: Ausgehend von deutlich verschlechterten Finanzierungsbedingungen, einer Abkehr von der Breitenförderung und gestiegenen Baukosten ist die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen binnen zwei Jahren um knapp 50 Prozent eingebrochen. Politische Maßnahmen, die zur Stabilisierung des Wohnungsbaus ergriffen wurden, zeigen anhand der Schwere der Krise bislang keine ausreichende Wirkung.
Ohne eine schnelle Gegenbewegung drohen eine langjährige Flaute im Wohnungsbau, soziale Verwerfungen auf den vielerorts ohnehin angespannten Wohnungsmärkten sowie der Abbau von dringend benötigten Baukapazitäten.
Die anstehenden Neuwahlen bieten die Chance, das Ruder herumzureißen. Die nächste Bundesregierung muss mit einem Sofortprogramm umsteuern und eine Trendwende einleiten. Es braucht stabile und wirtschaftlich leistbare Rahmenbedingungen für den Bau einschließlich einer verlässlichen und attraktiven Förderung und einer Vereinfachung von Bürokratie und Regulierung. Budgetrestriktionen dürfen kein Argument für ein „Weiter so“ beim Wohnungsbau sein: Bedarfsgerechter, bezahlbarer Wohnungsbau am richtigen Ort kostet die öffentlichen Haushalte Geld, aber die gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Kosten einer unzureichenden Wohnraumversorgung sind weitaus höher.