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Warum Bauen mit Mauerwerk gut fürs Klima ist

Architekten, Bauunternehmer, Planer und Statiker trafen am 22. September 2011 auf dem Mauerwerkskongress in Aachen aufeinander. Sie tauschten sich rund ums Bauen und Sanieren mit Mauerwerk aus.

Unter der Devise „Zukunftssicheres Bauen mit Mauerwerk“ kamen 200 Fachbesucher aus dem In- und Ausland zusammen. Im Fokus des Geschehens: Erfahrungsberichte, Ergebnisse aus der Forschung, neue Materialien und Trends im Wohnungsbau. Ein Schwerpunkt des Mauerwerkskongresses war auch die demografische Entwicklung in Deutschland  – und die daraus resultierenden Herausforderungen für den Wohnungsbau. 

Prof. Dr. Volker Eichener, Experte am Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum, erläuterte, wie der Wohnungsbau wieder attraktiv gemacht werden kann – aus wirtschaftlicher Sicht für Investoren und aus gesellschaftlicher Sicht für Bund, Länder und Gemeinden. Eine Belebung des Wohnungsneubaus könne nur dann erwartet werden, wenn die degressive Abschreibung wieder eingeführt werde. Ebenso sollten die staatlichen Förderungen nicht nur auf Bestandsinvestitionen ausgerichtet werden, sondern auch auf den Neubau. 

Auf die Ergebnisse einer aktuellen Prognos-Studie zur „volkswirtschaftlichen Bewertung der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009“ ging Dr. Michael Böhmer (Prognos AG Basel) ein. Demnach seien die bisherigen Anforderungen der Energieeinsparverordnung wirtschaftlich nahezu optimal. Eine weiter Verschärfung des Ordnungsrechts führt bei den Investoren daher bestenfalls zur Zurückhaltung. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung bedürfen einer deutlichen Belebung von Neubau und Sanierung und sind nur durch verbesserte Förderung sowie steuerliche Anreize erreichbar. 

Prof. Dr. Klaus Kapellmann, Spezialist für Baurecht, referierte zu Rechtsfragen rund um das Mauerwerk. Der Fachjurist legte dar, was beim Übergang von alten nationalen auf neue europäische Bemessungsnormen bauordnungsrechtlich, aber auch zivilrechtlich zu beachten ist. Die Einführung der Eurocodes ist für Mitte 2012 geplant. 

Die wesentlichen Ergebnisse der Studie „Vollsanierung versus Bestandsersatz im Wohnungsbau“ der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. (ARGE) stellte Herr Dietmar Walberg, GF der ARGE, vor. Aus der Studie geht hervor, dass es für bestimmte Gebäude wirtschaftlicher ist, diese abzureißen und neu zu bauen. Nur dann könnten energetische oder altersgerechte Anforderungen auch tatsächlich erfüllt werden.  

In einer abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten die Referenten, Vertreter der Veranstalter und der Direktor des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, über die zentrale Frage, welchen Herausforderungen sich der Mauerwerks- und Wohnungsbau in den nächsten Jahren stellen muss. So wurde beispielsweise die Bundesregierung dafür kritisiert, dass sie die KfW-Förderungen für „altersgerechtes Bauen“ zum Jahresende 2011 ersatzlos auslaufen lassen will. 

Der Mauerwerkskongress findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt. Veranstalter des diesjährigen Forums waren das Institut für Bauforschung (ibac) an der RWTH Aachen sowie die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM), der Fachverband Hoch- und Massivbau (FHMB) und Ernst & Sohn als Fachverlag für die Baubranche.

Die Studien der Prognos AG und der ARGE Kiel finden Sie auf der überarbeiteten Homepage der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau.

Pressekontakt

Frau Linda Bidner
Tel.: 030 / 28 87 99 93
Fax: 030 / 28 87 99 55
E-Mail: wohnungsbau@presse-themen.de

DGfM - Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V.

Die DGfM ist der Dachverband der Mauerstein erzeugenden Industrien in Deutschland. Die Gesellschaft vertritt die gemeinschaftlichen Interessen des Mauerwerksbaus. Da rund 80 Prozent aller Wandkonstruktionen in Wohnungsbauten mit Mauerwerk errichtet werden, ist die Förderung des Wohnungsbaus ein weiterer Schwerpunkt des Verbandes. Als Wirtschaftsverband nimmt die DGfM die politische und technische Interessenvertretung ihrer Mitglieder wahr. Bei der Normung übernimmt sie technisch wissenschaftliche Aufgaben im nationalen und europäischen Rahmen. Derzeit repräsentiert die DGfM 225 Firmen mit einem Jahresumsatz von über 1,1 Milliarden Euro.