Das Ende der Wohnungsbaukrise? Leider noch lange nicht.
Richtig ist, dass noch immer 90.000 Baugenehmigungen fehlen, um auch nur an die Werte von 2021 und 2022 heranzukommen.
Zudem ist zu beachten, dass die Bauämter gerade in Ferienzeiten nur schleppend genehmigen bzw. auch nur schleppend melden, sodass es bei Vergleichen von Vorjahresmonaten zu erheblichen Abweichungen kommen kann.
So lagen die Baugenehmigungen im Mai 2024 mit 17.800 Wohneinheiten ca. 1.000 Einheiten über dem Mai 2025. Danach gäbe es keinen Aufwärts-, sondern einen Abwärtstrend.
Nur der Vergleich von längeren Zeiträumen schafft wirklich Klarheit.
Dazu schreibt destatis: „Im Zeitraum Januar bis Juli 2025 wurden
• 8,2 % oder 8.100 mehr Neubauwohnungen in Wohngebäuden genehmigt als im Vorjahreszeitraum.
• Dabei stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 15,0 % (+3 300) auf 25.400.
• Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl um 6,6 % (-500) auf 7.100 genehmigte Wohnungen.
• In Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, wurden von Januar bis Juli 2025 insgesamt 69.300 neue Wohnungen genehmigt. Dies bedeutete einen Anstieg um 5,6 % (+3.700) neue Wohnungen.“
Ein Anstieg der Baugenehmigungen um einen höheren einstelligen Prozentwert im Vergleich 2025 zu 2024 spiegelt die Lage somit besser wider als die Momentaufnahme von +30 Prozent zum Vorjahresmonat.
Bei einem jährlichen Anstieg um 10 Prozent würde erst 2029 wieder das Niveau der Baugenehmigungen von 2022 erreicht werden.
Da die Fertigstellungszahlen den Genehmigungen ca. zwei Jahre hinterherlaufen, würden ohne zusätzliche Impulse erst 2031 wieder über 300.000 Wohnungen fertiggestellt werden.
Das zarte Pflänzchen Wohnungsbau ist damit noch lange nicht reif für die politische Ernte, sondern braucht noch jede Menge Zuwendung und Unterstützung, z.B. durch ein gut aufgestelltes und ausfinanziertes EH 55 Förderprogramm in 2026.