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Ein guter Tag für Bau- und Immobilienwirtschaft – die degressive AfA kommt!

Der Weg zur Stärkung des Mietwohnungsbaus: Degressive Abschreibung als erster Schritt, aber nicht die alleinige Lösung

Bild: DGfM

Der Beschluss für die Einführung einer zeitlich befristeten degressiven Abschreibung im Mietwohnungsbau ist ein guter erster Schritt für die Baukonjunktur. Mit dem Abstellen auf Baubeginn oder Ankaufszeitpunkt, kann ein Impuls für stockende Vorhaben und den Bauüberhang erfolgen. Das ist besonders wichtig.

Ob das Zusammenfallen von Anschaffung und Fertigstellung in das gleiche Kalenderjahr praktikabel ist oder nicht eine 12 Monatsfrist besser wäre, sollte im anstehenden Parlamentarischen Verfahren schnell geklärt werden können.

Die bessere Abschreibung allein ist für eine Trendumkehr in der Baukonjunktur nicht ausreichend.

Höhere Abschreibungen bringen kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen keinen Vorteil. Selbstnutzer können keine Abschreibung geltend machen. Und private Kleinvermieter dürften durch die Geltendmachung der höheren Zinsen ihre Steuerlast schon erheblich senken. Damit sprechen Steuervorteile nur einen Teil der Investorengruppen an.

Nur ein geringer Teil der Wohnungsbauprojekte wird allein von einer Investorengruppe gestemmt. Oft besteht eine Risikostreuung aus institutionellen Investoren, privaten Kleinvermietern, Selbstnutzern und z.T. auch kommunalen Wohnungsunternehmen, z.B. bei einem Anteil an Sozialwohnungen.

Um viele Projekte wieder voranzubringen, darf es nicht nur ein Anreizinstrument geben, sondern alle Akteure brauchen individuell zugeschnittene Förderungen.

Und übrigens: Durch Anhebung von abschreibbaren Kosten oder Förderbeträge werden in anderen Bereichen des Wachstumschancengesetz echte Steuerausfälle entstehen. Bei der degressiven Abschreibung werden die höheren Steuerausfälle in den ersten Jahren durch die geringeren Steuerausfälle in den Folgejahre kompensiert. Das ist nur ein Anreiz und keine Förderung.

Wer ernsthaft 400.000 Wohnungen pro Jahr und davon 100.000 Sozialwohnungen will, darf nicht mit dem Rangierfahrzeug auf dem Verschiebebahnhof hängen bleiben, sondern muss in eine leistungsstarke Zugmaschine investieren!